18.05.2018

Die Tour nach Chefchaouen hatte es in sich!

Für 158 Kilometer haben wir knapp 6 Stunden gebraucht. Nicht nur die Wetterverhältnisse wechselten alle 10 Minuten, die größeren Ortschaften im Rif - Gebirge feierten Markttag. Dazu gesellte sich eine Straße, die in weiten Teilen den Namen nicht verdient hatte, total bekloppte Autofahrer (anscheinend unter Drogen, hier waren alle gut drauf) und die überall präsenten Dealer. So viele angebotene Haschplatten hatte ich in meinem Leben noch nicht gesehen!

 

Unsere Übernachtung auf einer steilen Klippe endete am Morgen mit der freundlichen Einladung eines wartenden Autofahrers - wären ein Kaffee und Hasch zum Frühstück angenehm? 

Mit der Ausrede, die Fähre erreichen zu müssen, verabschiedeten wir uns nach einem netten Gespräch.

 

Das Rif - Gebirge ist wunderschön! Leider werden Straßenränder, Wiesen und Wälder und vor allen Dingen die Wildbäche als Mülldeponien genutzt!

Hier werden Unsummen in den Straßenbau gesteckt, jedes Kuhdorf bekommt eine vierspurige Allee, aber die Müllentsorgung existiert nur am Rande. Eventuell sollte man mal deutsche Ingenieure fragen, wie Müllverbrennungsanlagen mit moderner Rauchgasreinigung funktionieren.

Wir bekommen fast das Weinen, wenn wunderschöne Wildbäche einen Ufersaum aus Müll zeigen. 

Mit unseren Bildern zeigen wir mal alle Varianten...!

 

So, hier muss ich abbrechen, gegen Mitternacht wird die Datenübertragungsrate massiv gedrosselt! 

Die nicht so schönen Bilder folgen am Samstag!

Gute Nacht!

 

19.05.2018

Es kann weitergehen, wir haben Zeit! Eine Gewitterfront zieht vorbei!

 

Einige Erlebnisse möchte man nicht so häufig speichern! Dazu gehören die verhältnismäßig vielen toten Tiere und der Müll am Straßenrand!

 

Für Hunde stellt gerade Deutschland wohl das Paradies dar, hier werden die Tiere mit Steinen beworfen.

Das wechselhafte Wetter und die Straßensouks erschwerten ein Vorankommen immens. Für eine Ortsdurchfahrt brauchten wir eine halbe Stunde!

Mehrere Unfälle konnten wir nur vermeiden, weil wir einfach die Straße verließen und durch die Botanik tobten. Sonst hätte es direkt neben uns massiv gecrasht...!

 

Die wenigen Ausweichstellen und die Parkplätze waren fest in der Hand der Dealer. Wir wurden über ca. 150 km begleitet. Per Handy wurde unsere Position an die Kollegen im Auto weitergegeben. Jeder Stopp führte automatisch zu entsprechenden Angeboten. Im Nebel tauchten immer wieder an den entlegensten Stellen junge Männer am Waldrand auf, die eindeutige Handzeichen gaben. Die Händler der etwas anderen Art hatten natürlich auch Zeit, ihre verhältnismäßig neuen Wagen zu pflegen. Eine Quelle lieferte das Wasser für die Schaumwäsche.

Am frühen Abend erreichten wir ziemlich erschlagen Chefchaouen. Die Anfahrt zum Camp war heftig, zum ersten Mal musste ich in der Stadt in den ersten Gang schalten, da der Nilsson im zweiten Gang die Weiterfahrt verweigerte!

 

In einer Spitzkehre mitten in der Altstadt ging gar nichts mehr. Nur durch rangieren schafften wir die Kurve, ohne Zaungäste, Zäune, Türen, Balkone und Häuser zu ramponieren. Nur die Taxifahrer nervten, obwohl sich gerade diese Berufsgruppe einen Dreck um selbst inszenierte, komplette Straßenblockaden schert!

Gestern war Ruhetag! Wir wurden den ganzen Tag nicht gesehen!

 

Am heutigen Morgen klopften uns Maddy und Dominik aus dem Halbschlaf. Angela hatte eine unruhige Nacht hinter sich, deshalb schliefen wir bis 10.30 Uhr. Mit den Zeiten kommen wir sowieso durcheinander. Wegen des Ramadam wurde die Uhrzeit noch einmal eine Stunde nachgestellt. So wird es früher dunkel und das Schnabulieren kann beginnen!

Die zeitliche Differenz zu Deutschland beträgt jetzt zwei Stunden.

 

Also, die Betreiber des blogs www.fuchs - unterwegs.blogspot.de (Füchse auf Abwegen), interessierten sich für unseren Nilsson. Da haben wir zum ersten Mal Leser unseres blogs getroffen! Super!

Leider gab es aber auch einen traurigen Anlass - ihre Hündin ,,Zora''ist abtrünnig. Dieses ist in diesem hundefeindlichen Land natürlich eine Katastrophe!

 

Wir wollen, wenn es das Wetter zulässt, den heutigen Abend in Chefchaouen verbringen. Da werden wir mit vier Augen alle Hunde prüfen! Wir wünschen Dominik und Maddy auf jeden Fall viel Glück mit ,,Zora'' und eine schöne Weiterreise!

 

20.05.2018

Nun sitzen wir in Matril, dass Mittelmeer hat uns wieder!

 

Der gestrige Tag in Chefchaouuen war ein Erlebnis!

Am späten Nachmittag marschierten Angela und ich über den Friedhof in Richtung der Medina. Zuvor besuchten wir kurz Dominik und Zora, die wieder nach Hause gefunden hatte.

 

Die blaue Stadt war wunderschön, bis zum Sonnenuntergang durchstreiften wir die Gassen. Am zentralen Platz an der alten Festung konnten wir anschließend wie die gläubigen Marokkaner ausgezeichnet zu Abend essen.

 

Der Rundgang gegen 23.°° Uhr durch die nicht touristisch geprägten Abschnitte der Medina waren beeindruckend.

Ein Taxi brachte uns abschließend zum Nilsson zurück, wo wir erschöpft von den ganzen Eindrücken schnell ins Bett fielen.

 

Nun entspannen wir am Mittelmeer.

Knapp drei Monate und etwa 6000 Kilometer konnten wir dieses abwechslungsreiche Land bereisen, haben viele schöne Eindrücke sammeln können und glücklicherweise nur wenig Negatives erlebt.

Ein nettes Gespräch mit einem Touristenpaar aus der Schweiz vor wenigen Minuten war sehr aufschlussreich. 

Anscheinend sind die Erfahrungen aus Marrakesch alle gleich! 

 

Gut, nun noch viele, viele Bilder aus dem wunderschönen Chefchaouen! Angela war im Knipps - Rausch!

Zuerst ging es vom Campingplatz über den Friedhof in Richtung Stadtmauer und der dort befindlichen Medina.

 

Das Durchschreiten eines der Stadttore entführte einen in eine andere Welt. Dieser Teil der Mauer wurde im 16. Jahrhundert errichtet.

Die blaue Farbenorgie kann beginnen!

Nach Einbruch der Dunkelheit (Ramadam) konnten wir unsere knurrenden Mägen in einem der Restaurants in der Nähe der alten Festung besänftigen.

Beim anschließenden Verdauungsspaziergang ließen wir die abgeschiedeneren Gebiete der Medina nochmals auf uns wirken. 

Ein sehr beeindruckendes Erlebnis!