Endlich da....

 

 

...wo man sich wohlfühlen kann!

24.02.2018

,,Nach unserem Lottogewinn haben wir uns auf die Residenz im Süden Portugals zurückgezogen, um uns von der anstrengenden Anreise zu erholen.''

 

Schnitt!

 

Schluss mit der Träumerei, zurück zur angenehmen Realität!

 

Wir sind am gestrigen Nachmittag bei Jürgen und Karla eingetrudelt.

Bei einem kleinen Rundgang durften wir die herrliche Umgebung bewundern und die Stille genießen.

 

Am Abend wirbelte Jürgen in der Küche!

Die Spieße mit Süßkartoffeln waren ein Gedicht, die alkoholischen Beigaben zum Teil recht hochprozentig.

Auf jeden Fall haben wir um zwei Uhr nachts nicht mehr gemerkt, wie schräg der Nilsson eingeparkt war.

 

Die Stunden vergingen wie im Flug, die Vergangenheit konnte anhand von Fotos wiedererweckt werden!

Die Zukunftspläne wurden angerissen und die Gegenwart mit allen Problemen, Möglichkeiten und Unzulänglichkeiten diskutiert. 

Nun sitze ich auf der Veranda und arbeite am blog. Jürgen ist bereits mit dem Wagen unterwegs, Karla räumt und putzt in der Küche. 

Angela ist in der Dusche eingezogen und unsere gereinigte Wäsche weht auf der Leine.

 

Die Sonne strahlt, nur der kalte Südwind stört etwas. Ab Montag soll ja in der Region das Wetter umschlagen, so kalt und nass wie in Norddeutschland wird es aber mit Sicherheit nicht!

Außerdem wollen wir am Sonntag zurück in Richtung Tarifa, um die Vorbereitungen für die Einreise nach Marokko abzuschließen.

Mit anderen Worten: die Bier -, Wein - und Wurstvorräte müssen aufgestockt werden!

 

Aber das ist die Zukunft, genießen wir die Gastfreundschaft bei Jürgen und Karla!

 

25.02.2018

Nach einem hervorragendem Abendessen am gestrigen Abend mussten wir unsere Gastgeber wieder mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen.

Nochmals einen herzlichen Dank, es waren zwei tolle Tage!

 

Nun stecken wir mitten im Abenteuer!

Bei Huelva sind wir anhand einiger Koordinaten von Maik und Iris Richtung Strand gedüst uns standen plötzlich in einer Villensiedlung.

Also wurde das nahe Dünengebiet angefahren. Leider waren die geduldeten Stellplätze arg verschmutzt und verführten uns, mit dem geländegängigen Nilsson in die Dünen auzuweichen.

 

Nach etwa 50 m ging gar nichts mehr!

Der Nilsson grub sich in den feinen Sand ein. Im Anschluss durfte ich zwei Stunden buddeln und mit Sandblechen und reduziertem Luftdruck etwa 12 Meter retour bewältigen.

Die Besucher des nahen Stellplatzes sahen dieses als kinoreife Inzenierung an und bevölkerten die umliegenden Dünen.

Als Krönung schaute die Polizei kurz vorbei, verließ uns aber schnell wieder.

Der Nilsson versuchte sehr zügig, mit dem hinteren Differential eine stabile Lage im Sand einzunehmen.

Zuerst ließ ich den hinteren Unterfahrschutz unten, der sich wie ein Schneeschieber in den Sand grub.

 

Nun ist dieses Teil in der oberen Lage arretiert, die Sandbleche (immer noch gerade) liegen bereits hinter den Hinterradreifen und der Luftdruck in den Reifen ist reduziert.

 

Die erste Blase in der Handfläche überzeugte mich schließlich, hier das Nachtlager aufzuschlagen und uns mit kühlen Bieren zu beruhigen.

Morgen ist auch noch ein Tag und die Fähre verlässt Tarifa erst am Samstag!

 

Trotzdem, soviel habe ich lange nicht mehr körperlich gearbeitet...!

Hier stehen wir, wir können nicht anders...!

 

Auf den Bildern sieht das komplett harmlos aus, in der Realität kämpfen wir um das Überleben im Sand!

 

Mein kleiner Klappspaten musste wegen immenser körperlicher Beeinträchtigungen dem hochwertigen Edelstahlspaten weichen.

 

Hier sind wir unbedarft nach einer kurzen Begehung reingepflügt.

 

Mit den Sandblechen und vielen abgestorbenen Wurzeln und Ästen hinterließen wir diesen Flurschaden.

 

Nach dieser Aktion steht der Nilsson ganz unschuldig wieder am Ausgangspunkt dieser harmlosen Strecke.

 

Der Unterfahrschutz musste wieder in seine Position, der Reifenluftdruck konnte hoffentlich einigermaßen korrekt erhöht werden. Eine Tankstelle mit Prüfgeräten ist gezwungenermaßen der nächste Anlaufpunkt.

 

Fazit: beginnt die Arbeit, muss man diese als Abenteuer deklarieren. 

Sonst bleibt der Spaß auf der Strecke!

 

Einige Worte zu unserem richtig teuren Navigationsgerät!

 

Das snooper ist der letzte Mist!

 

Das Anschlusskabel sitzt komplett locker und veranlasst das Gerät zu häufigen Abstürzen mangels Ladung.

Weiterhin wurden wir bereits mit ca. 50 Systemabstürzen begeistert. Das Gerät schnarrt kurz und stellt seine Arbeit ein. Mit Sicherheit bei Grenzübertritten und regelmäßig etwa 20 km vor dem Ziel.

 

Angela ist während der Fahrt nur noch damit beschäftigt, den kleinen Knopf auf der Rückseite zu drücken, damit das Gerät wieder die Arbeit aufnimmt.

 

Obwohl wir die Maße des Nilsson in die Konfigurationsdatei eingegeben hatten, wurden wir zu einer Unterführung von 2,5 m Höhe geschickt.

Ganz zu schweigen von den Ortsdurchfahrten, die für eine Vespa ausgelegt waren!

 

In Deutschland wird dieses Gerät umgehend zurückgegeben und eine andere Marke gewählt!

 

28.02.2018

Komisch, unser Datenvolumen ist bereits verbraucht und wir können weiter am blog arbeiten!?

 

Schnell noch einige Bilder vom schönen Strandabschnitt bei Huelva. Dort zog auch ein Schlechtwettergebiet auf, welches uns bis Tarifa verfolgte, wo wir mitten in der kleinen Hafenstadt stehen.

Nun können wir relaxt die Vorbereitungen für die Überfahrt am Samstag angehen!

Heute stürmt es heftig bei wenigen Regentropfen. Dafür erlauben die Temperaturen für wettergestählte Nordlichter erneut das t - shirt.

Ach ja, die Wäschespinne baumelt bereits im Wind, der Müll wurde entsorgt und diese Zeilen geschrieben. Alles vor dem Frühstück!

Oh Gott, es ist ja schon 12.17 Uhr...!