Den Lärm von Kettensägen hört man überall in der Gegend, da die Olivenäste zum Ernten abgesägt werden.

In zwei Jahren wird bereits erneut an den jungen Trieben geerntet.

 

Die leckersten Südfrüchte vergammeln in großen Mengen auf dem Boden!

 

11.01.2020

Ohne freies WLAN gibt es mal keine Bilder und ich quäle mich am tablet ab!

 

In Anbetracht unseres derzeitigen Lebens sollte ich einige Gedanken offenbaren...!

 

Tiefgründigkeitsmodus an!

 

Am heutigen Morgen sehe ich in den Nachrichten Meldungen über ein abgestürztes Flugzeug, ertrunkenen Flüchtlingen vor der Küste Griechenlands, Kriegsgeschrei an vielen Fronten!

 

In Deutschland kämpft jeder gegen jeden, die Kommunikation erreicht Abgründe, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Und meine Phantasie kann sich schon abstruse Dinge vorstellen.

 

Wir stehen an einem wunderschönen Strand, versorgen uns mit Wasser aus einer einsamen Stranddusche, die Sonne liefert ausreichend Energie und unsere Ansprüche werden komplett erfüllt.

Den Nachttemperaturen begegnen wir mit einer gelegentlichen 20minütigen Heizphase am Abend, hören Musik, trinken Rotwein und kochen auch mal anspruchsvolle Gerichte.

 

Ich kann meinen geliebten Karatetechniken am Strand unter blauen Himmel nachgehen, Angela liest ohne Ende.

 

Zwei Einkäufe im Monat versorgen uns mit dem Nötigsten, wir vermissen nichts.

 

Die Welt und wir erscheinen im Einklang.

 

Nun leben wir bereits im dritten Jahr im Nilsson und unser Verhalten und die Reflexionen beginnen sich zu verändern.

 

Ich für meinen Teil sehe den Hauptteil meines Lebens als vertane Zeit an.

Geackert und gestrebt, gekämpft und verloren. Wofür!

 

Es ist eine bodenlose Unverschämtheit, dass man erst wenige Jahre vor dem eigenen Ableben zu erkennen glaubt, was im eigenen Leben wirklich wichtig sein könnte und Bedeutung verdient.

 

Es ist ein bedrückendes Gefühl, wenn man wie aus einem entkoppelten Raumschiff das Chaos auf diesem Planeten sieht, von Menschen verursacht und gesteuert.

 

Machtstreben, Religionen, Neid, Missgunst, Angst, Dummheit, Brutalität - ich könnte stundenlang die negativen Dinge, die nur Menschen entwickeln können, aufzählen.

 

Irgendwie wollen wir mit diesem Albtraum nichts mehr zu tun haben.

Na klar, als Rentner haben wir gut lachen und können unseren Lebensstil pflegen, dem Stress aus dem Weg gehen!

Unsere finanziellen Möglichkeiten sind ja nicht sehr opulent, genaue Leser des Blogs wissen dieses..!

 

Was möchte ich etwas umständlich ausdrücken!

 

Es gibt viele Wege, sein Leben zu gestalten!

Glücklich kann sich die Person schätzen, die durch Zufall oder intensives Nachdenken frühzeitig ihren stimmigen Weg finden durfte. 

 

Angela und ich sind mit dem derzeitigen Sein im Einklang!

Wir vermissen rein gar nichts, solange der Nilsson seine Problemchen für sich behält.

 

So, die Sonne versteckt sich heute!

 

Wir relaxen in unserem Zuhause, sehen in 40m Entfernung das nun graublaue Meer, im Hintergrund den mächtigen Felsen von Monemvasia, Dünen, Sträucher, meterhohe Schilfwälder,

blühende Blumen in gelb, wehende Grasbüschel und im Wind spielende Möwen.

 

Unsere Musikanlage entspannt uns mit Chillout, Angela liegt um 13.31 Uhr mit einem Buch im Bett und der nächste Kaffee ist fällig.

 

Wir genießen unser Leben!

 

Tiefgründigkeitsmodus aus!

 

 

16.01.2020

Wir genießen weiterhin am Strand die Sonne, Wind und Wellen!

 

Ach ja, die in Patras abgedichtete Felge hinten rechts war erneut inkontinent.

Noch kann ich nicht sagen, ob der falsch montierte Stemco - Dichtring nun die Ursache war.

Der Ölverlust war minimal, aber zum Schutz der Bremsbeläge war eine Aktion nötig.

Auf dem Planetengetriebe dichtet ja auch noch der alte originale Topf ab, der in Spanien mit einem Hammer bearbeitet wurde.

 

Am 25.05 werden wir via Fähre und ,,Camping an Bord,, von Patras aus in Richtung Venedig schippern.

Wir müssen so viele Termine abarbeiten, die genaue Absprachen erfordern, dass eine frühe Rückreise vonnöten erscheint. Mist!

 

Nach knapp 2 Wochen wildem Campen am Strand müssen wir am Samstag zum Großeinkauf.

Wir verbinden die 80 Kilometer lange Gesamtstrecke mit einer Übernachtung irgendwo in fremden Gefilden, bevor wir den Stellplatz in Monemvasias kleinem Fischereihafen anlaufen.

 

Die letzte Nacht sprachen wir mit dem Besitzer eines tschechischen Lkw, der für sich und seine Familie ein Plätzchen am Strand suchte.

Mit einer Taschenlampe konnten wir ihm ein festes Areal zeigen, das seinem 4x2 einen sicheren Stand bot.

Seine Wohnkabine stammte von der deutschen Polizei, irgendwas mit ,,....Bekleidung...,, war noch zu erkennen!

Auch nicht schlecht, die Maße waren beachtlich!

 

So, wenn es der Sturm am Abend zulässt, werde ich die Brandungsangeln aufstellen.

Hier wird doch recht viel geangelt, leider ohne Erfolg und da möchte ich mich anschließen.

Wir haben im Lager ja noch jede Menge Dosenfisch...!

 

19.01.2020

Wir kommen nicht weg!

Eigentlich sollte am Samstag und dann am Montag die Rundfahrt über Scala (LIDL) beginnen.

 

Pustekuchen!

Wir waren wenige Stunden zuvor zu dem Entschluss gekommen, noch ein oder zwei Tage hier am Strand zu verweilen, als es an der Tür klopfte.

Johann, Jenny und Familie standen vor uns!

Seit dem unübertrefflichen Campingplatz Blagaj in der Nähe von Mostar treffen wir uns immer wieder!

 

Okay, wir halten auch eine dritte Woche ohne Einkäufe aus!

Mangels kostenlosem Wlan können wir leider keines der 1000 neuen Fotos hochladen und unsere noch freien Kontingente an Gigabyte nähern sich dem Megabyte - Bereich.

 

Auf jeden Fall wollen wir nochmals für einige Tage in den Hafen von Monemvasia!

Alles eine Frage der Zeit! 

 

01.02.2020

Ein kleiner Unfall, eine zweitägige Planetengetriebezerlegung und jede Menge Sonne...!

 

Uns geht es gut, mangels Free Wifi tauchen wir aber erneut in die Anonymität ab.

Einsame Strände und (mit Erlaubnis) herrlich abgelegene Schafweiden in blühender Natur sind unsere bevorzugten Stellplätze.

 

Irgendwann gibt es wieder ausführliche Berichte inklusive toller Sommerbilder!

In 7 Wochen gab es bisher nur einen Regentag!

 

So, gegen 11.00 Uhr sollten wir mal frühstücken, am blauen Himmel zeigt sich nicht eine Wolke und die Temperaturen steigen über 20* C...!

 

Wir stehen in einem Olivenhain und werden am Abend mit Andre die abgesägten Äste in einem großen Lagerfeuer verbrennen.