13.03.2018

Wir stecken mitten im Abenteuer!

 

Aber der Reihe nach!

Zufällig landeten vorgestern die admins von

,,Hippie - busse, Weltreisemobile, Selbstausbauten und kreative VW Bullis'' in unserem Camp.

Wir konnten viele Informationen sammeln und hatten viel Spaß. Nochmals herzlichen Dank!

Der Wetterbericht munkelte von Regen, also zogen wir am heutigen Morgen los. Der Einladung von Sabrina und Oli, die 4x4 - Piste zur ehemaligen Seeräuberfestung ,,Penon de Velez de la Gomera'' zu befahren, ließen wir uns nicht entgehen. Eine tolle Strecke, die uns einige fette Kratzer in der rechten Scheibe des shelter bescherte.

 

Die Festung wurde im 1600 Jahrhundert von Seeräubern benutzt, um in Spanien tausende Gefangene zu machen, die dann in Algerien als Sklaven verkauft wurden.

Ein spanisches Söldnerheer von 50 000 Mann erledigte dann die Seeräuber komplett, der Ort Bades, ein florierender Seehafen, wurde dem Erdboden gleichgemacht. (Quelle: Astrid Därr)

 

 

Auch das gehört zu Marokko...!

 

Sam, der Hund von Sabrina und Oli, bekam Zuwachs.

 

Ein kleiner Welpe, dessen Mutter erschossen wurde. Dieser Welpe saß in Südmarokko mitten auf der Straße und fand zum Glück die richtigen Helfer!

Wir wünschen allen Vieren eine spannende und sonnige Rückfahrt, für uns ging es Richtung Osten weiter.

 

Eine Stellfläche direkt am Meer lud zum Übernachten ein und wir genossen den Sonnenuntergang.

Es war gerade dunkel und die Kartoffeln brutzelten mit Wurst, Zwiebeln und Knoblauch in der Pfanne.

 

Da vernahm Angela eine Stimme aus der Nacht, zwei Personen standen vor dem Nilsson.

 

Das Militär bat uns, etwa 200 Meter weiter einen Übernachtungsplatz aufzusuchen. Ok, alles kurz gesichert und den Standort gewechselt.

 

Mit Handschlag wurden wir in die Nacht verabschiedet, nun stehen wir neben einem bewachten Funkmast und die Wache bewacht uns mit!

 

Bisher waren Polizisten und Militärangehörige sehr nett und zuvorkommend! Vielen Dank!

 

15.03.2018

Wir sind von den Eindrücken erledigt!

 

Gestern in der Frühe brachen wir an der Küste auf, um auf dem Weg in den Süden beim Supermarkt ,,Marjane'' südlich von Nador unsere Alkoholvorräte aufzustocken. Leider wird Bier und Wein nur in einem anderen Markttyp verkauft.

Angela wollte dieses nicht glauben und stapfte nach einem Streit (aufrichtige Bierkonsumentin) nochmals in den großen Supermarkt. Bei entspannter Musik wartete ich im Nilsson, bis meine mir angetraute Ehefrau mit dem Sicherheitschef im Schlepp nach mir rief.

 

Es folgte eine sehr nette Diskussion, wo wir Alkohol bekämen. Außerdem plauderten wir über Marokko, Reisen, den Mittelmeerraum, Europa und tausend andere Sachen.

Angela wurde in den Arm genommen und wir wurden überschwänglich verabschiedet! 

Irgendwie ein tolles Land!

 

Nun starteten wir gen Süden und wählten eine ungewöhnliche Route, die kaum ein Tourist befährt. 

Über die N 19 ging es nach Taorirt. Hier verirrten wir uns in der Stadt, bis mit dem Nilsson fast gar nichts mehr ging.

Die einheimischen Zuschauer sind in diesen Situationen immer total überrascht, aber nett und hilfsbereit.

Die richtige Ausfahrt nach Debdou bescherte uns eine Strecke, die den Nilsson bezüglich der Straßenbreite an die Grenzen brachte. Die heftigen Steigungen ließen uns ziemlich geschafft das ,,Plateau de Rekkam'' erklimmen.

 

Wahnsinn, eine unnatürlich schöne Hochebene mit wenigen Bewohnern, die uns wie Mondkälber anstarrten.

 

Da es bereits dämmerte, suchten wir neben der Straße einen Übernachtungsplatz.

 

Zehn Minuten später stand ein Marokkaner mit seinem Moped neben uns, der von Karl May nicht besser hätte beschrieben werden können. Komplett im schwarzen Umhang mit einem schwarzen Turban.

Wir verständigten uns mit Händen und Füßen (der Besucher sprach weder englisch noch französisch) und verabschiedeten ihn mit der gewünschten Dose Bier.

 

Vorher konnten wir gerade noch die Fotosession beenden. Angela siegte mit dem Handy!

Meine Fotos:

Im Umkreis von vielen Kilometern gab es keine (sichtbare) Menschenseele. Die Ruhe war unfassbar, in der Nacht bestaunten wir den Sternenhimmel und die Sternschnuppen.

 

Nun aber Angelas Fotos:

Nach einer kurzen Nacht ging es weiter. Wir fuhren bei orkanartigem Gegenwind und immer 1000 Meter über Meereshöhe mehrere Stunden bei Vollgas mit max. 50km/h! 

Der Sturm beginnt!

Wir beschlossen, die Hochebene zu verlassen und fuhren bei Missour auf die N 15.

 

Die unterschiedlichen Eindrücke der Landschaften, Canyons, Berge, Hügel, Lehmhüttendörfer und der

Bevölkerung erschlagen alle Sinne!

 

Nun sind wir müde auf einem Camp in den ,,Gorges de Ziz'' angekommen und müssen erst einmal relaxen, bevor wir an die Verarbeitung der beiden letzten Tage gehen.

Beschreiben können wir mit unserem bescheidenen Repertoire sowie nur unzulänglich!

Zur Entspannung senden wir noch einige Fotos in die Galerie:

Ach so, die Außentemperatur meldete unser Sensor auf dem Dach des shelters...!

 

16.03.2018

Hammer!

Da werden wir im Camp Jurassique am frühen Morgen von dem Gekreische einer Kettensäge, dem Bellen des Hofhundes und dem ekeligen Geräusch von Regentropfen geweckt.

 

Im Messenger fragt Michael Suffr. doch so ganz nebenbei an, ob wir auf diesem Campingplatz gestanden hätten.

Dort wurde vor einigen Wochen von ihm die Kettensäge repariert!

Vielen Dank Michael, hättest Du nicht den Hund mitnehmen können?

 

Wie klein ist die Welt eigentlich?

 

Nun kommt noch ein Schnappschuss vom gestrigen Fahrtag und anschließend unsere heutige Regentour!

Nun haben wir unser neues Ziel erreicht! Das Camp ,,Rekkam'' in Boudnib!

Hier werden wir mehrere Tage verweilen, unser Nilsson benötigt dringend eine Inspektion!

 

Immerhin wurde bisher bei der Schüttelei einiges zerstört oder beschädigt: der Besteckkasten, das Türschloss, das Sicherheitsschloss von Fiama, die Befestigung vom Kühlschrank, fast alle Magnethalter (vom Baumarkt) für die Türen, einige nicht korrekt gecrimpte Verbindungen und Kleinkram.

Die neuen Scheibenwischergummis von ebay zerlegen sich bereits, da trennt sich das Gummi vom Trägergummi.

Der reinste Schrott!

Ein Deoroller musste sich komplett in drei Teile auflösen.

 

Die Scheiben von Seitz sehen grausam aus, da sollte ich mal polieren.

 

Insgesamt ist der Nilsson völlig verdreckt, da stehe ich kurz vor einer Gastritis. Mein sehnlichster Wunsch wären ein Dampfstrahler und ein Fass Radglanz.

 

17.03.2018

Den heutigen Tag haben wir hauptsächlich in den Hängematten verbracht. Ach ja, die Seitz - Fenster erstrahlen wieder im alten Glanz, gedankt sei diese Verwandlung dem Poliermittel ,,UNIPOL''!

 

Also gibt es nur einige wenige Fotos von mir, da Angela ihre Bilder mal wieder nicht hochladen konnte.

Mit dem notebook komme ich sowieso nicht in das Internet, egal ob freies WLAN oder ein hotspot über Angelas Handy zur Verfügung stehen.

Ha, zwei Bilder von Angela wurden noch gesendet! Nun macht AirDroid auch dicht, wenn wir nicht auf Premium upgraden...!

18.03.2018

Liege jetzt den zweiten Tag flach, Angela blieb bis heute Morgen unbehelligt.

Wir fühlen uns wie ausgewrungen.

 

Zusätzlich nervt der völlig inkompetente Anbieter Vodafone, der trotz Kündigungsbescheinigung und Abschlussrechnung weiterhin im dritten Monat Rechnungen mit Mahnkosten verschickt. Leider kann man diesen Laden in keinster Weise aus dem Ausland kontaktieren und ein Login ist ebenfalls nicht mehr möglich. Wir sollten es auf einen Prozess ankommen lassen, obwohl die nur 7,50 € haben wollen. Irgendwann ist mit der Abzocke Schluss!

 

Auf jeden Fall sind wir stinksauer! Mal sehen, ob ich irgendwo eine AK 47 zum Schnäppchenpreis bekomme.

 

20.03.2018

Da bin ich nun den dritten Tag der beste Kunde aller Klos' in der Nähe.

Immerhin stabilisiert sich mein Gesamtgesundheitszustand.

 

Zwei Bilder vom Frühstück können wir liefern, danach ging es an nötige Arbeiten am Nilsson.

Die Sonne gab erneut ihr Bestes, als ich gegen Abend endlich in der Hängematte relaxen konnte, zog ein Sandsturm auf. Inzwischen verteilt sich der feine rote Sand im gesamten Nilsson.

 

Vor einer Stunde kamen etwa 20 Rallyfahrzeuge auf den Hof gefahren. Unser Camppatron Francois führt Touren zum Erg Chebbi durch. Das wird wohl der Anlass sein.