14.08.2017

Nach einer unruhigen Nacht konnte sich der Puls wieder etwas beruhigen.

Nanu, was ist passiert?

 

Unsere Reiseplanungen bestehen seit 2011, ein langer Zeitraum. Genauso lange war die Meldeadresse beim Schwager kein Thema.

Vor einer Woche durften wir knappe 500km auf der Autobahn verbringen, um am Ziel die letzten Feinheiten zu besprechen. Alles klar, keine Probleme. Somit war dieser Punkt abgehakt und wir happy.

Gestern erfolgte der Anruf vom Schwager, der auf Druck der Schwiegermutter unsere Meldeadresse in Luft auflöste.

Mit der Begründung, dadurch käme zu viel Unruhe ins Haus.

 

Meine Frau ist dementsprechend enttäuscht und traurig, ich dagegen wütend.

Im Endeffekt bin ich von meiner Familie ja nicht anderes gewohnt, Angela musste eine neue, sehr schmerzhafte Erfahrung machen. 

Hier erinnere ich mich wieder an das Gedicht ,,Im Nebel'' von H. Hesse:

 

Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.
 
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
 
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.
 
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Ich lebe seit langer Zeit mit diesen Erfahrungen und finde es sehr bedrückend, wenn ein aufgeschlossener, sehr nach Harmonie strebender Familienmensch plötzlich in der eigenen Verwandtschaft Entscheidungen erlebt, deren Hintergründe man so langsam erahnt.
So, genug der trüben Gedanken! In etwa drei Monaten fällt der Startschuss und wir werden auch diese neue Hürde meistern. Inzwischen habe ich mich auch mit dem Gedanken angefreundet, unser Mobiliar samt Inhalt einschließlich etwa tausend Dias der Restmüllannahmestelle anzuvertrauen. Mit der momentanen Gefühlslage wird eine Rückkehr nach Deutschland immer unwahrscheinlicher!

 

15.08.2017

Die Wohnung wird leerer, da alle Topfpflanzen eine neue Heimat gefunden haben. Dafür wachsen die Probleme massiv an! Thema Meldeadresse!

 

Aktuell bin ich soweit, mich komplett aus diesem System abzumelden!

 

Unsere ausführlichen Recherchen lassen aber nur wenig Spielraum zu, man bewegt sich sehr schnell in einer Grauzone. Mir alleine wäre das schnurzegal, da es keine Geschädigten gäbe. Ich würde mich nur der allgegenwärtigen Kontrolle entziehen.

Nun lebe ich aber in einer 38jährigen Beziehung/Ehe und werde somit Rücksichten nehmen.

 

Die Möglichkeiten sind begrenzt.

Wir könnten uns einen Campingplatz mit Meldeadresse suchen. Hier verlieren wir unnötigerweise weiteres Geld und sind dazu nur sehr selten vor Ort, ein eventuelles ,,no go''.

 

Die Betteltour bei der weitläufigen Verwandtschaft mit Hauseigentum wäre überhaupt nicht mein Ding.

 

Im Netz existieren dubiose Firmen, die Meldeadressen anbieten. Hier fehlen uns aber konkrete Daten von Nutzern, da das aktuelle Meldegesetz genau diese Angebote verhindern soll.

 

Wem haben wir das neue Gesetz eigentlich zu verdanken? Und mit welcher Begründung? Hier kann ich nur spekulieren...!

Auf jeden Fall wurde an die ca. 400 000 weitreisenden Mobilisten mit dem Reisemobil, dem Boot usw. überhaupt nicht gedacht. Sogar im Ausland beschäftigte Fachkräfte bekommen Ärger wegen der heimischen ,,Scheinadresse''!

Wo leben wir inzwischen eigentlich?

Ein stinksaurer Torsten!

 

Es wird leer in der Bude...!

 

17.08.2017

Donnerstag am Morgen!

Angela beginnt nach Feierabend ihren zweiwöchigen Jahresurlaub und verschwindet mit mir am Freitag zu einem Globetrottertreffen über das Wochenende.

In wenigen Minuten besuche ich Nilsson, erledige unterwegs die Einkäufe für die Grillabende und tausche Pkw gegen Lkw.

An der nahegelegenen Servicestation gibt es dann noch frisches Trinkwasser, bevor ich den Nilsson vor der Tür parke.

Morgen gegen 9°°Uhr darf ich nämlich den jährlichen TÜV absolvieren. Glücklicherweise ist Michael Str. aus seinem Urlaub zurück, er kennt unseren Nilsson seit der Abnahme.

 

Mit der Meldeadresse werden wir eine Lösung finden. Somit ist dieses Thema im blog abgehakt.

 

21.08.2017

Der TÜV - Termin ist geplatzt, da Michael Str. kurzfristig eine Fahrprüfung abnehmen musste.

Egal, somit fuhren wir mit der alten Plakette zum Pehmerhörntreffen.

 

Hier trafen wir bei durchwachsenem Wetter alte und neue Bekannte. Die Organisation lag auch bei der zweiten Veranstaltung in den Händen von Chris, der von Kaffee und Frühstücksbrötchen, einem Grill samt Kohle, einem großen Kühlschrank auf dem Acker, einem Geländeparcours bis zum stabilen Zelt alles aufbot, was ein erfolgreiches Treffen sicher für die Zukunft etabliert.

 

Nun ging es für Angela, Nilsson und mich das erste Mal in den bearbeiteten Acker.

Der Start offenbarte beim Umschalten in die Geländeübersetzung die erste Überraschung. Die Druckluft blies am Schalter ab und es bewegte sich rein gar nichts. Klasse, jetzt darf ich die Kabine erneut kippen und die Schneidringverschraubungen prüfen.

 

Unser erster Geländeritt im ersten Gang der Straßenübersetzung wurde von den erfahrenen Allradlern gesichtet und es gab eine sehr wichtige Information von Thomas.

Unser eingeklappter Unterfahrschutz kollidiert mit den Staukästen, wenn die Verschränkung etwas massiver einsetzt.

Daran hatte ich bei der Planung und Umsetzung nun gar nicht gedacht. Mist!

Eine schnelle Begutachtung zeigte dann auch einen leicht deformierten U - Träger an der Unterseite der Koffer.

Nun darf ich die verdammten Boxen erneut demontieren und erheblich verkleinern.

 

Insgesamt war ich mit den Möglichkeiten unseres 110 - 16, die vielleicht zu 20% ausgenutzt wurden, voll zufrieden.

Es brachte viel Spaß, unseren Nilsson im Gelände zu bewegen.

Drei nicht verriegelte Oberschränke verloren im shelter zwar ihren Inhalt, Angela sorgte aber wieder für Ordnung.

Ok, nun noch einige Impressionen vom Treffen am Plöner See!

 

23.08.2017

Zwei stramme Arbeitstage liegen hinter mir. Zwar immer noch leicht gehandicapt, da gestern nach überstandener Op die Fäden aus der rechten Hand gezogen wurden.

Insgesamt waren das zwei kostspielige Tage, da ich beim Ausbau des Umschalters Straße/Gelände vorher das Handbremsventil demontieren musste. Hierbei gelang mir ein seit langer Zeit nicht mehr praktizierter Fehler: ein Gewinde im Ventil wurde schulmäßig vermurkst!

 

Natürlich steht ab Freitag das AMR - Treffen auf dem Programm und nun schwimmen alle Felle davon!

 

Toll, die Rundtour wegen eines Ersatzteiles bzw. Reparatur schickte mich gestern am frühen Abend kreuz und quer durch die Stadt. Gewindereparaturen erledigt keine Werkstatt mehr, ein Neuteil war beim benachbarten Mercedes - Händler auf die Schnelle nicht lieferbar.

Bei Iveco lag glücklicherweise dieses Teil für unglückliche knappe 360,00€ im Regal. Blödheit muss bestraft werden!

 

Im Endeffekt durfte ich insgesamt 15 Stunden schrauben, wobei auch andere Tätigkeiten wie das Nachziehen der Radmuttern auf dem Programm standen. Mit 1,5 Händen z.T. recht problematisch!

 

Nun funktionieren alle Teile wie erhofft, die Geländeuntersetzung lässt sich schalten und nach dem morgigen, frühen Einkauf geht es ab nach Amelinghausen.