28.03.2020


Vor genau drei Wochen haben wir uns in Kalamata mittels Großeinkauf mit den Dingen eingedeckt, die wir für diesen Zeitraum brauchen.


Der gestrige Freitag wurde zum ersten Mal genutzt, die Selbstisolation für einen kurzen Besuch im etwa einen Kilometer entfernten kleinen Supermarkt zu durchbrechen.


Eine komische Sitation, wenn man mit Gummihandschuhen und Baumwolltragetaschen aus den Dünen in Richtung Zivilisation marschiert.


Die wenigen älteren Besucher des Marktes springen fast in die oberen Regale, wenn man plötzlich um die Ecke biegt.


Nun haben wir wieder genügend Wein, denn dieser schmeckt auch in den 5 Liter Gebinden!


Wir genießen aktuell die Ruhe und die Einsamkeit, denn insbesondere mein Bedarf an zwischenmenschlichen Beziehungen ist für dieses Halbjahr ausgeschöpft...!


Angela spendiert erneut einige Fotos aus der näheren Umgebung.


In den letzten Nächten gab es kräftige Regenschauer, die der Sturm noch verstärkte.

Zu unserem Entsetzen entdeckten wir gestern nach dem Aufstehen einen geringen Wassereinbruch an der großen Dachluke.


Kurzerhand wurde die Ursache ermittelt und abgestellt.


Da ich nun schon mal am Werkeln war, gab es eine komplette Entsorgung, die Wassertanks wurden aufgefüllt und mit Owatrol rückte ich minimalen Korrosionsnestern auf den rostigen Pelz.


Auf dem Dach des Nilsson versuchte ich zwischenzeitlich, mittels kräftiger Armbewegungen in Richtung Norden zu starten.

Vergebliche Bemühungen...!

 

Bleibt gesund und nutzt die Zeit zur Entspannung!

 

Als ehemalige Selbstständige fühlen wir mit den vielen kleinen Unternehmern, denen das Wasser bereits bis zum Hals steht!

Viel, viel Glück!

 

Eine winzigkleine Rezension zu unserem tollen Waeco - Kühlschrank sei erlaubt...!

 

KAUFT EUCH NIE SO EINEN MIST!!

 

Der Temperatursensor schafft inzwischen bis zu 30 Schaltungen hintereinander!

Im Jahre 2020 ist dieser Firma der Begriff Hysterese anscheinend nicht geläufig, was für Techniker oder Ingenieure arbeiten dort eigentlich?

 

Ich habe Null Bock, die Einheit auszubauen, damit ich einen anderen Sensor installieren kann.

Somit sind wir weiterhin gezwungen, bei entsprechender Temperatur von Hand zwischen Stufe 3, 4 und 5 zu schalten.

Natürlich müssen unsere Batterien die vielen hohen Anlaufströme verkraften.

Also, Finger weg von diesem WAECO - Schrott!!


06.04.2020


Wir stehen nun den 16. Tag an diesem schönen Strandabschnitt.

Somit konnten wir bereits die ersten 2 Wochen der griechischen Ausgangssperre bewältigen.


Der kleine Supermarkt versorgt uns weiterhin mit dem Nötigsten, obwohl die Preise jenseits von Gut und Böse liegen.


Glücklicherweise bringt uns ein nettes österreichisches Ehepaar, Natascha und Alexander, das so dringend gewünschte Bier palettenweise mit ihrem ,,Range Rover Cabrio,, aus den großen Märkten mit.

Vielen Dank!


Eine komische Situation, wenn man hinter einem gesperrten Campingplatz steht und hofft, nicht vertrieben zu werden.

Andererseits ist das Reisen auch verboten und die strengen Regeln verbieten seit nunmehr vier Tagen auch das Baden, Schwimmen und Tauchen im Mittelmeer.

Für unsere kleinen Gehirnchen ist letzteres Verbot nicht nachvollziehbar.


Heute geht eine mehrtägige Schlechtwetterperiode dem Ende entgegen.

In Deutschland wäre dieser aktuelle Zustand ein kühler Sommer.

Somit ist mein heftiger Sonnenbrand im Gesicht abgeklungen und einer gesunden Bräune gewichen.

Ab Dienstag schlägt dann die heiße griechische Sonne zu!


Da wir viel lesen und im Internet surfen, explodieren unsere Kosten für den mobilen Zugang.

In dieser Einöde fehlt uns wirklich das ,,FreeWifi,,!


Der erste Versuch an diesem Strand, beim Brandungsangeln mit extra gekauften Tintenfischstücken einen Flossenträger zu überlisten, war erneut erfolglos.

Jetzt ändere ich die Taktik und werde mit Spinnruten von den Klippen bei Nacht den Raubfischen nachstellen.

Die Chancen stehen nach Beobachtungen der griechischen Angler bei etwa 1,48 %.


Tja, wie geht es weiter?

Der gesamte April wird langweilig, da alle Camps, Hotels, Restaurants usw. geschlossen bleiben müssen.


Im Mai sollte unsere Fähre starten, ausgerechnet mit Venedig als Zielhafen! Noch hoffen wir, aber die News werden immer bedrückender.


Zum ersten Mal erschien im Internet der Ticker mit der Nachricht ,,Die Rentenzahlungen sind vorerst sicher,,!

Häähhh...!?

Schon ist es mit dem Urlaubsfeeling vorbei!


So, abschließend einige weitere Bilder, die natürlich nur unsere Umgebung zeigen.

Wir können ja nicht weg...!





 

20.04.2020

Der griechische Ostermontag überrascht mit aufziehenden Wolkentürmen!

Das passt zu unserer aktuellen Stimmung, denn in der 5. Quarantänewoche und allmählich näher rückenden Terminen in Deutschland werden wir so langsam unruhiger.

 

Das Finanzamt erwartet z.B. bis zum Juli die Einkommenssteuererklärung, mein Führerschein läuft im September ab und erfordert einschließlich einer neuen Brille jede Menge Vorarbeit.

 

Unsere Schiffsreise mit der Fähre ab Patras am 25.05 wird immer unwahrscheinlicher und Tschechien plant als besonders abschreckendes Beispiel Grenzschließungen bis zu einem Jahr.

 

Nun stehen wir seit dem 05.12.2019 ausschließlich an einsamen Stränden, Monemvasia und Elea mal ausgenommen.

Unser derzeitiges Konzept, autark zu reisen, scheint gut zu funktionieren.

 

Nur unser Nilsson scheint die hohen Temperaturen nicht zu mögen, denn der shelter ist weiter gewachsen.

Unsere Zwischenwände rutschen aus den U - Profilen und erfordern massive Nacharbeiten, die fast eine komplette Zerlegung der Einbauten erfordern.

 

Dafür pendelt sich unser gesamter Bargeldverbrauch bei weniger als 400,00€ / Monat ein.

Das vermaledeite Virus macht uns mangels Ausgabemöglichkeiten noch reich!

 

So, schauen wir mal optimistisch in die nahe Zukunft, denn viele Alternativen bleiben uns nicht.


13.05.2020

Die Tagestemperaturen pendeln inzwischen bei über 30 Grad C...!


Wir sitzen immer noch fest, können zwar in der Region reisen, aber die Campingplätze usw. unterliegen immer noch den strengen Quarantänebestimmungen und bleiben geschlossen.


Heute gab es die erfreulichen Nachrichten, dass die österreichischen Grenzen in Richtung Deutschland ab dem 15.06. öffnen.

Super, diese Entscheidung hilft uns in keinster Weise, da die Grenzen nach Italien geschlossen bleiben.


Unsere gebuchte Fähre wird am 25.05.2020 mit dem Ziel Venedig auch im Hafen bleiben.


Ein Anruf bei der Fahrerlaubnisstelle unseres Heimatortes bezüglich des ablaufenden C - Scheines lieferte Informationen, die beim anschließenden Mail - Verkehr mit derselben Behörde als falsche Nachrichten deklariert wurden.

Willkommen im Behördendschungel Deutschland!


Wir können nur abwarten und uns am Knall der geplatzten Termine bei Ärzten, TÜV und anderen Behörden ergötzen.


Nun aber zu unserer Strandidylle...!


Die hohen Temperaturen laden zum endlich genehmigten Bad im Mittelmeer ein.

Herrlich!


Ein kleines Manko für sensible Naturen stellen die vielen Schlangen dar, die wohl in jedem Busch hausen und uns aus dem Weg gehen.

Einige Zornnattern wohnen direkt neben dem Nilsson.


Wir haben außerdem viel Spaß mit den beiden Österreichern Natascha und Alexander, die wie wir seit knapp 9 Wochen festsitzen.

Ihr Wohnwagen steht auf einer privaten Wiese und die beiden Traveller auf Zeit pendeln mit ihrem Range - Rover - Cabrio zwischen Strand und Ziegenwiese.


Glücklicherweise werden wir bei ihren gelegentlichen Einkäufen in den großen Supermärkten mit lebensnotwendigen Artikeln wie Bier und Salami mitversorgt.


Ach ja, der Natascha begegnete heute eine giftige Hornviper, ein sehr schönes Exemplar, wie wir auf dem geknipsten Foto bestaunen durften.


Nach knapp 9 Wochen Stillstand wurde heute der Nilsson gestartet.

Der Motor sprang auf Schlag an und unser Bremssystem besitzt erneut den vollen Dŕuck!

Somit steht einem Alarmstart nichts im Wege, wenn die Fährreederei endlich grünes Licht signalisiert! 


So, das sollte an Infos erstmal reichen, da wir aktuell die Anonymität bevorzugen.


05.06.2020

Es gibt uns noch! 

Die Abgeschiedenheit unserer Strandidylle war eine Labsal, die nervige Erfahrungen im Netz und in der realen Welt zu unscheinbaren Giftzwergen verkümmern ließ.


Wir genießen weiterhin leere Strände, angenehme Temperaturen, die leckere griechische Küche und die Zeit mit den beiden sympathischen Österreichern.


Aber es wird Zeit, die vielen Eindrücke in Bildern einzufügen...!

Unser Backofen kommt nun häufiger zum Einsatz,

speziell die kleinen, selbstfabrizierten Pizzen auf Pita - Basis haben es uns angetan.


Die Restaurants dürfen seit etwa zwei Wochen Gäste verwöhnen!

Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen!


Etwas gewöhnungsbedürftig erschien allerdings das Fehlen anderer Gäste, aber so wurden wir besonders umsorgt!

Natürlich besuchen wir so häufig wie möglich den Strand!

Die Wassertemperatur lädt zum Planschen ein und vorbereitete Snacks und gekühltes Bier lassen nur einen Gedanken aufkommen - Dauerurlaub!


Die reale Welt mit ihren abstrusen Problemen und unterirdischen Diskussionen existiert hier nur am Rande.

Abgesehen von den interessanten Gesprächen mit Alexander und Natascha! 

Zufällig haben Alex und ich fast die gleichen Studiengänge genossen!

Zu meiner Erleichterung aber verjährt...!

Die netten Mitbewohner, hiermit meine ich Schlangen und giftige Hundertfüssler, wurden um eine weitere Spezies bereichert.


Diese nette ,,Rote Röhrenspinne,, ließ sich mit dem Strandgerödel transportieren und erschreckte Natascha beim überraschenden Erscheinen heftig.


Selbstverständlich fand dieses schöne Tier eine neue Heimat in den Dünenbüschen!

Vor drei Tagen gab es von der griechischen Regierung endlich die Erlaubnis, sich in den geöffneten Strandbars bei Musik und leckeren Häppchen dem Alkoholgenuss hinzugeben.


Erneut saßen wir nach einem halbstündigen Strandspaziergang als alleinige Gäste in der neu gestalteten Strandbar und genossen die griechische Gastfreundschaft.


Die abgebildeten Snacks waren kostenlos...!


Ein fantastischer Nachmittag, den wir lange im Gedächtnis behalten werden, endete mit leichten Kopfschmerzen.

Am heutigen Freitag tobt ein sehr heftiges Unwetter über Griechenland!


Der Nilsson schwankt mal wieder im Sturm und wir leiden mit den ersten griechischen Familien, die endlich zu Pfingsten (eine Woche später als in Resteuropa) auf dem seit dem 01.06. geöffneten Campingplatz einige schöne Tage verbringen wollen!


Ein Bad in der Brandung sollte nur Selbstmördern empfohlen werden, der Blick aus dem Fenster kann aber begeistern!

In der Nacht sollen uns zur Abwechslung ausgiebige Gewitter von Langeweile und Schlaf befreien.

Ab dem Wochenende startet der Sommer dann erneut durch, wir werden weiterhin die Stellung halten.

Denn die letzten Nachrichten der griechischen Gesundheitsbehörde verhindern eine Abreise mit der Fähre bis zum 01.07.2020...!


Nun geht es an die Absagen der vielen Termine im Juli!